Montag, 4. Juli 2016
Teil 26
Teil 26

Sky sunk the boat

Bevor wir zu dem Hoftor kommen noch eine kurze Geschichte über das Boot.

„Sky sunk the boat“. Diesen Satz musste ich mir fortan öfters von den Engländern anhören. Ich hatte es zwar nicht wirklich versenkt, aber ich hatte es außer Gefecht gesetzt. Was war passiert? Fehlende Erfahrung, Ebbe und Flut, ein fehlerhafter Umgang mit den 2 Ankern, vielleicht auch ein wenig Pech und die Kraft des Wassers führten zum Malheur.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich höchstens mal die Schraubenblätter des Motors zerstört. Passierte ab und an einmal bei der Heimkehr vom Angeln und hochfahren auf den Trailer. War nie wild da wir Ersatz hatten und die Reparatur nur 300 Baht pro Blatt kostete. Die Original Edelstahl Schraube hatte ich nie zu Gesicht bekommen, sie war vor meiner Zeit abhanden gekommen. So hatte wir eine Schraube die nicht aus Edelstahl hergestellt war und die bei Kontakt mit dem Sand abbrechen konnte, also die einzelnen Blätter.

Was war nun passiert? Wir sind mit Frau, Tochter und Freunden auf eine Insel vor Pattaya gefahren. Sie liegt hinter Ko Larn, hat einen coolen Sandstrand und man hat diesen für sich normalerweise ganz alleine. Da kommt normalerweise niemand hin.

An diesem Tag brachen an diesem Strand die Wellen, das waren Wellen die einen schon von den Füßen holten wen man im Wasser stand. Es war eine riesige Gaudi dort zu baden. Ich hatte zuvor alle kurz vor dem Strand abgesetzt und das Boot dann weiter entfernt von Strand ankern lassen.

Als wir zurück fahren wollten passierte es. Ich brachte das Boot Richtung Strand und versuchte mit 2 Ankern es stabil im Wasser zu halten das jeder an Bord kommen konnte.

Es dauerte ein wenig zu lange bis wir uns zum Boot begaben und der vordere Anker löste sich. Es ging nun alles sehr schnell. Ich konnte zwar noch auf das Boot kommen, doch bevor ich den Motor absenken konnte um dem Dilemma zu entkommen wurde das Boot seitwärts Richtung Strand gedrückt. Keine Chance. Sofort versuchten wir das Boot wieder vom Strand zu bekommen. Das musste schnell gehen, bevor es mehr und mehr in den Sand gedrückt wurde.

Trotz aller Anstrengungen und Kraft Einsatz, wir hatten keine Chance gegen das Meer und die anrollenden Wellen.

Wir gaben irgendwann auf und ich musste zusehen wie das Meer eindrucksvoll bewies welch Kraft in ihm steckte. Immer und immer während rollten die Wellen auf das Boot zu, was nun fast waagerecht zum Strand lag. Schließlich begann der Aufbau der Kabine zu bersten und riss ab. Das Boot wurde zusehend geflutet und da wir sozusagen Flut hatten und das Wasser stieg hatten wir keine Chance das Wasser aus dem Boot zu bekommen.

Ich rief den Thai an der sich um das Boot kümmerte und bat ihn uns abzuholen. Nach 1 ½ Stunden waren sie bei uns und versuchten mit Pumpen und dem anderen Boot das Wasser aus dem Boot zu bekommen und es wieder ins Wasser zu ziehen. Es sollte nicht klappen. Da sie mit einem kleineren Boot gekommen sind, können wir damit nicht alle zurück nach Pattaya. Sie rufen das Militär.

Diese kommen und sorgen dafür das wir sicher nach Pattaya kommen. Ich bin beeindruckt von der Freundlichkeit und das sie mir keine Vorwürfe machen. Jeder Versuch mich bei ihnen erkenntlich zu zeigen wird abgelehnt. Sie möchten weder etwas Geld, noch die Flasche Whiskey die ich immer für Notfälle an Bord hatte.

Das Boot wird am nächsten Tag nach Pattaya geschleppt. Die Reparatur und der Einsatz kosten mich fast 50.000 Baht. Ich bin ziemlich geknickt. Meine Frau zeigt sich überraschend großzügig und drückt mir 10.000 Baht in die Hand.

Fortsetzung folgt

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